17.09.2020 "Spanien in Europa, Europa in Spanien - vom Mittelalter bis zur Gegenwart"
Spanien - unverzichtbarer Bestandteil Europas
Friedliches Nebeneinander der Religionen als Motor für Kultur und Wissenschaft
Während im mittelalterlichen Europa das griechische und römische Erbe in Vergessenheit geriet, übersetzen die Araber Aristoteles sowie indische und persische Philosophen und Autoren ins Arabische. Von dort aus ins Katalanische übertragen, gelangen die Texte auch in christliches Einflussgebiet. In der Medizin gibt es bahnbrechende Erfindungen, z.B. die älteste anatomische Zeichnung des Auges aus dem 9.Jh. Das arabische Zahlensystem wird eingeführt, die Araber bringen Bewässerungssysteme für den Ackerbau nach Europa und im Jahr 1154 vollendet der arabische Gelehrte Muhammad al-Idrisi mit der Tabula Rogeriana die Beschreibung der damals bekannten Welt mit ausführlichen Illustrationen und einer Weltkarte.
Der Referent gab über diesen Teilaspekt hinaus einen Gesamtüberblick über Spaniens wechselvolle Geschichte - von den Iberern, den ersten – auch namensgebenden - Bewohnern der iberischen Halbinsel, über Einflüsse der Karthager und Römer, weiter über die Kalifate von Al Andalus über das Goldene Zeitalter (Siglo de Oro), in dem Spanien zur Weltmacht aufstieg, bis hin zum heutigen modernen Spanien und seine Integration in die Europäische Union. Nicht nur mit seinem engagierten und fundierten Vortrag sondern auch mit temperamentvollen Akkordeonklängen - mit Sonaten und Fandangos (spanische Singtänze) aus dem 18. Jahrhundert - begeistert der Referent sein Publikum.
Der Moderator Manfred Klein, Vorsitzender der örtlichen Europa-Union, stellte nach Vortrag und Diskussion zusammenfassend fest: „Das war kein einfacher Streifzug durch die Geschichte Spaniens sondern ein tiefes Eintauchen in die kulturelle, wissenschaftliche und historische Entwicklung der iberischen Halbinsel“ Mit Urkunden und Buchgeschenken dankte er im Vorfeld der Veranstaltung den Mitgliedern Edith und Karlheinz Bader für Ihre 30-jährige Mitgliedschaft und Aktivität in der Europa-Union.
Professor Dr. Helmut Jacobs präsentierte auch eine Reihe von Büchern, in denen er als Autor und Herausgeber fungiert sowie einige CD´s mit seinen musikalischen Interpretationen von Sonaten und Fandangos.
Personen von links nach rechts:
Helmut Jacobs, Universitätsprofessor an der Gerhard-Mercator-Universität, Duisburg
Manfred Klein Vorsitzender der Monheimer Europa-Union
Foto: EU Monheim am Rhein
Die Veranstaltung wurde im Rahmen der Europawoche 2020 gefördert vom Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen.
11.06.2020 Europa-Union Monheim fordert mehr europäische
Zusammenarbeit im Gesundheitsschutz
„Das neuartige Coronavirus macht nicht an den Grenzen halt. Es kann jede Gemeinde in Europa schwer treffen. Wir sitzen alle in einem Boot“, sagt Manfred Klein, Vorsitzender der überparteilichen Monheimer Europa-Union.
Unser Verband spricht sich für mehr europäische Zusammenarbeit im Gesundheitsschutz aus und fordert ein europäisches Infektionsschutzgesetz sowie gemeinsame Regeln für den Umgang mit lokalen oder regionalen Ausbrüchen.“ Dazu gehöre aktuell insbesondere eine freiwillige europäische Corona-App mit anonymisierten Daten. „Nationale Insellösungen ergeben keinen Sinn“, so Klein.
„Eine bessere europäische Koordinierung, gemeinsame Regeln und Vorkehrungen sind unverzichtbar“, sagt Manfred Klein „Bei aller Wertschätzung und erfolgreicher Anwendung virtueller Telefon- oder Videokonferenzen – wir brauchen auch persönliche Kontakte und persönliches Lernen und Kennenlernen. Wir wollen uns sobald wie möglich – unter verlässlichen und europaweit abgestimmten Bedingungen - wieder frei in der EU bewegen können.“
Die Mitgliedstaaten müssen die EU stärken, fordert die Europa-Union in einem an Bundestag und Europäisches Parlament gerichteten Schreiben. „Wir wollen, dass sich auch unsere lokalen Abgeordneten dafür einsetzen, dass es EU-weit Solidarität und eine zuverlässige medizinische Versorgung gibt.“
„Gesundheit ist das höchste Gut“, so Klein. „Die Charta der Grundrechte der Europäischen Union garantiert allen EU-Bürgerinnen und -Bürgern ein hohes Gesundheitsschutzniveau. Wir fordern nichts weniger als die Einhaltung dieses europäischen Grundrechts. Deshalb brauchen wir jetzt eine europäische Vorsorgestrategie, die uns auch hier vor Ort unterstützt. Besser zusammen, lautet die Parole!“
26.03.2020 "25 Jahre Schengen - offene Binnengrenzen machen Europa stark“
Am 26. März 1995 trat der Schengen-Vertrag in Kraft. Die Kontrollen an den innereuropäischen Grenzen der Vertragsstaaten entfielen. „Was damals mit den Benelux-Staaten, Deutschland und Frankreich sowie Spanien und Portugal begann, ist nichts anderes als eine weltweit einzigartige Erfolgsgeschichte“, sagt der Vorsitzende der überparteilichen Monheimer Europa-Union, Manfred Klein.
„Eine ganze Generation junger Europäerinnen und Europäer ist innerhalb dieses für sie offenen Europas groß geworden.“ Zahlreiche weitere EU-Staaten seien im Laufe der Zeit hinzugekommen. „Schengen hat die Menschen mehr miteinander verbunden als mancher europäische Fördertopf. Schengen hat Europa als Heimat erlebbar gemacht“, erklärt Klein.
Die Corona-Seuche habe zwar zu Grenzkontrollen und teilweise auch zu Grenzschließungen geführt. „Diese Grenzschließungen können aber nur vorübergehend sein und bringen auch nicht viel im Kampf gegen das Corona-Virus“, zeigt sich Manfred Klein überzeugt. Er betont: „Gerade für die Bekämpfung des Virus ist die Europäische Zusammenarbeit unverzichtbar. Mit nationaler Abschottung geht das nicht!“
Sich an die Anfänge der europäischen Reisefreiheit zu erinnern, die Mitte der 1980er Jahre mit einem deutsch-französischen Abkommen begann, bedeute nicht, heutige Probleme auszublenden. „Gegenwärtig gibt es viel Irrationalität, chauvinistisches Gerede und die echte Gefahr eines Rückfalls in alte, längst überwunden geglaubte Zeiten.“ Bürgerschaftliches Engagement wie das der Europa-Union stehe klar gegen diese nationalistischen Tendenzen. „Eine nationalistische Alternative darf es für unser Land in Europa niemals wieder geben. Dafür stehen wir mit unserem Engagement ein", so der Vorsitzende des Stadtverbandes Monheim.
Mit Sorge sieht die Europa-Union Deutschland, dass Europa zur Festung werde. „Einige wollen an den EU-Außengrenzen undurchlässige Mauern hochziehen.“ Die Europa-Union fordere hingegen eine gemeinsame Asyl- und Migrationspolitik. „Menschenrechte dürfen nicht mit Verweis auf unsere Reisefreiheit im Inneren aufgegeben werden“, unterstreicht Klein.
29.01.2020 Pressemitteilung zum Austritt Großbritanniens aus der EU
Manfred Klein, Vorsitzender der Monheimer Europa-Union erklärt
zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union:
„Wir bedauern den Brexit, denn unser Ziel ist ein föderaler europäischer Bundesstaat, der alle Europäerinnen und Europäer in Frieden und Freiheit vereint.
Der Brexit ist und bleibt ein historischer Rückschritt. Er wurde begünstigt durch Unwissen und Unwahrheiten, europaskeptischen und fremdenfeindlichen Populismus, der auch unser Land bedroht.
Wir in Monheim setzen uns für ein freiheitliches, demokratisches, vielfältiges Europa ein. Wir werden die Verbindung zu den Menschen im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland halten und wo immer möglich ausbauen.
Europa ist auch und gerade auf der Basis von Städtepartnerschaften, des grenzübergreifenden Miteinanders von bürgerschaftlichen Vereinen, Sportbegegnungen und Jugendaustausch gewachsen. Daran wollen wir festhalten und bestehende Freundschaften zu Britinnen und Briten pflegen und neue anstreben.
Das gemeinsame Haus Europa zu errichten, ist ein Generationenauftrag, der weder mit den Römischen Verträgen noch mit Maastricht oder Lissabon abgeschlossen war. Das Brexit-Referendum von 2016 und der am 31. Januar erfolgende Austritt Großbritanniens geben keine endgültigen Antworten auf die Frage nach Großbritanniens künftigem Platz in Europa.
Als europäisch engagierte Bürgerinnen und Bürger erwarten wir von der Politik auf allen Ebenen zweierlei. Erstens muss nun alles darangesetzt werden, eine gute Lösung für die künftigen Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien zu finden. Wir dürfen nicht vergessen, dass in der EU wie im Vereinten Königreich die Lebensentwürfe von Millionen Bürgerinnen und Bürgern vom Ausgang der nun anstehenden Verhandlungen abhängen. Für diese schwierigen Verhandlungen muss allerdings auch klar sein, dass die EU keine Zugeständnisse machen darf, die sie selbst in Frage stellen würden. Zweitens erwarten wir zeitnah konkrete, mutige Schritte hin zu einem neuen Konvent, der die EU auf der Grundlage ihrer Werte und Ziele zukunftsfest macht. Die Konferenz über die Zukunft Europas kann nur der erste Schritt dazu sein und die angekündigte Bürgerbeteiligung darf kein Feigenblatt sein.“